Im zweiten Literaturcafé beschäftigen wir uns mit 3 Werken aus Südkorea, die wir am Do., 12.06.2025 um 19 Uhr online besprechen.
Unmöglicher Abschied, Han Kang (Nobelpreis für Literatur 2024)
Der neue große Roman von Han Kang – „Unmöglicher Abschied“ erzählt die Geschichte einer Freundschaft zwischen zwei Frauen und beleuchtet zugleich ein jahrzehntelang verschwiegenes Kapitel koreanischer Geschichte
Eines Morgens ruft Inseon ihre Freundin Gyeongha zu sich ins Krankenhaus von Seoul. Sie hatte einen Unfall und bittet Gyeongha, ihr Zuhause auf der Insel Jeju aufzusuchen, weil ihr kleiner weißer Vogel sterben wird, wenn ihn niemand füttert. Als Gyeongha auf der Insel ankommt, bricht ein Schneesturm herein. Der Weg zu Inseons Haus wird zu einem Überlebenskampf gegen die Kälte, die mit jedem Schritt mehr in sie eindringt. Noch ahnt sie nicht, was sie dort erwartet: die verschüttete Geschichte von Inseons Familie, die eng verbunden ist mit einem lang verdrängten Kapitel koreanischer Geschichte. Han Kangs neuer Roman ist eine Hymne an die Freundschaft und das Erinnern, die Geschichte einer tiefen Liebe im Angesicht unsäglicher Gewalt – und eine Feier des Lebens, wie zerbrechlich es auch sein mag.
Das Tagebuch im Waschsalon der lächelnden Träume, Kim Jiyun
In einem charmanten Viertel mitten in Seoul befindet sich ein kleiner Waschsalon, in dem nicht nur Wäsche gereinigt wird, sondern die Menschen auch ihre Sorgen loswerden. Denn sie hinterlassen in einem grünen Tagebuch, das im Salon ausliegt, ihre Nöte, Ängste und Geschichten – und erhalten hinterher schriftlich Rat von anderen Besuchern. Auf diese Weise finden fünf ungleiche Menschen zusammen, die nicht nur das Geheimnis um den Ursprung des rätselhaften Tagebuchs lüften, sondern emotionale Heilung finden und ihr Leben wieder schätzen lernen.
Ein einfühlsamer und mit dem Leben versöhnender Roman über außergewöhnliche Begegnungen an einem ungewöhnlichen Ort.
Die Tochter, Kim Hye-Jin
Kim Hye-jin, die neue literarische Entdeckung aus Südkorea, erzählt die Geschichte einer Frau, deren Weltbild angesichts des queeren Lebensentwurfs ihrer Tochter aus den Fugen gerät.
Seit Jahren teilen Mutter und Tochter wenig mehr als ein wortkarges Mittagessen pro Woche. Zwischen ihren Nudelschalen türmt sich ein Berg aus Ungesagtem. Die Mutter, Pflegerin im Seniorenheim, führt ein unauffälliges, bescheidenes Leben. Ihre Tochter Green hat einen anderen Weg gewählt: Sie hat keinen Mann, kaum Einkommen und liebt eine Frau. Als das Paar bei der Mutter einziehen muss, prallen die radikal verschiedenen Lebensentwürfe aufeinander.
Mit großer Sensibilität und sanfter Wucht ergründet Kim Hye-jin die Ängste einer Generation, die sich dem selbstbestimmten Leben ihrer Kinder stur in den Weg stellt. Ein notwendiger Roman über die Enge und Starrheit von Tradition und die Möglichkeit zum Wandel.
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Das Tagebuch im Waschsalon der lächelnden Träume, Kim Jiyun
Die Tochter, Kim Hye-Jin
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